Das Zeichen der Lübecker Freimaurer "Zur Weltkugel".

Loge zur Weltkugel

Freimaurer in Lübeck

Freimaurer – Stiftung fördert Hilfe für krebskranke Kinder und deren Geschwister

 

Von Jorma Roose
Stiftung der Freimaurerloge zur Weltkugel

17. April 2025

Jedes Jahr erkranken mehr als 2.000 Kinder an Krebs. Allein in der Kinderonkologie der Universitätsklinik Lübeck (UKSH) sind dies jährlich 50 neue Schicksale. Hinzukommen diejenigen, die wiederholt von Krebs betroffen sind. Für diese Kinder und ihre Familien setzt sich die Lübeck Hilfe für krebskranke Kinder e.V. ein. Schnelle unbürokratische Hilfen für die Familien haben für den Verein ebenso einen hohen Stellenwert wie die nachhaltige Förderung von Fachstellen, die nicht über das UKSH realisiert werden können. Das reicht von pflegerischen Personen über psychosoziale Kräfte bis zu Helferinnen und Helfer, die sich mit Unterstützung des Vereins fachlich qualifizieren und fortbilden.

Unterstützung in unserem Sinne

Die Stiftung der Loge zur Weltkugel hat das Engagement des im Jahr 1986 gegründeten Vereins derart überzeugt, dass sie diese Arbeit mit einer Spende in Höhe von 10.000 EUR fördert. Die Höhe des Betrags ist ebenso außerordentlich wie die vielfältigen Hilfen des Vereins. Diese Summe war möglich geworden, da ein Bruder der Loge zur Weltkugel der Stiftung eine Zuwendung in selbiger Höhe zukommen ließ. Im vertraulichen Austausch konnte der Stiftungsvorstand dem Spenderwillen vorbehaltlos folgen. Daher darf sich die Lübeck Hilfe für krebskranke Kinder e.V. über diesen unerwarteten Beitrag für ihre Zwecke freuen. Die jährliche Förderung der verschiedenen Stiftungszwecke ist von dieser Einzelspende unberührt, gliedert sich jedoch sehr erfreulich ein.

Einblick in die Arbeit.

Die Stiftung hatte die Spende bereits zum Jahresende 2024 angewiesen. Nun konnte sich Jorma  Roose als Stiftungsvorstand ein Bild vom Engagement des Vereins machen. Dazu traf er die Vereinsvorsitzende Heidi Menorca und den Schatzmeister Kay Schöder in dem Lübecker Atelier der freischaffenden Künstlerin Marie-Luis Henrichs-Jenkel. In den vom Verein finanzierten, atmosphärischen Räumen in der Essigfabrik an der Kanalstraße konnte sich der Stiftungsvorstand einen lebhaften Eindruck von einer bewegenden Art der Kunsttherapie verschaffen. Henrichs-Jenkel berichtete anschaulich, wie sie sowohl direkt auf der onkologischen Station mit von Krebs betroffenen Kindern arbeitet als auch mit den Geschwisterkindern im Atelier als gestaltet.

Seit 2006 finanziert der Verein eine Kunsttherapeutin auf der onkologischen Kinderstation der Uniklinik Lübeck. Diese ist eingebunden in das psychosoziale Team der pädiatrischen Onkologie. Henrichs-Jenkel begleitet als Diplom-Kunsttherapeutin somit seit vielen Jahren im Auftrag des Vereins Betroffene in Krisensituationen und in der Nachsorge. Dies sowohl im häuslichen Umfeld, auf der Kinderstation des UKSH und seit 2017 in speziell dafür ausgestatteten Atelier-Räumen.

Eindrücklich schilderte die Vereinsvorsitzende Menorca und die Therapeutin von den Erfahrungen mit Geschwisterkindern. Erkrankt ein Kind an Krebs, verändert das die Lebenssituation der ganze Familie erheblich. Die elterliche Fürsorge konzentriert sich plötzlich insbesondere auf das betroffene Kind, die Geschwister treten mit ihren Bedürfnissen meist in den Hintergrund. Mit verschiedenen Werkmaterialien sorgt das Kunstangebot dafür, Sorgen, Ängste, Hoffnung und andere starke oder unbewusste Gefühle dieser Familienmitglieder zum Ausdruck zu bringen. Bruder Jorma Roose konnte  durchaus Parallelen zur Arbeit am rohen Stein entdecken und zeigte sich zudem von GEKO beeindruckt.

Das wandelfähige Tier steht symbolisch für eine besondere Art der Kunsttherapie mit Geschwisterkindern und ist ein Wortschöpfung aus den jeweils zwei ersten Buchstaben des Kunstbegriffs „GeschwisterKommen“. Findet die Arbeit mit den Kindern meist in Einzelstunden statt, um den therapeutischen Rahmen individuell wirken zu lassen, hat das Projekt GEKO eine andere integrative Zielsetzung. Die Zusammenführung von Geschwistern unterschiedlicher Familien mit ähnlichem Schicksal in einer Gruppe. Damit GEKO in die Lebenswelt der Kinder gebracht werden kann, soll auch die Zuwendung der Stiftung der Loge zur Weltkugel Verwendung finden. GEKO wird ein Freiraum für den Austausch und das kreative Miteinander unter den Kindern selbst sein. Die Gruppe soll gleichfalls verschiedene Akteure des Kulturzentrums Essigfabrik in die Arbeit einbinden. Henrichs-Jenkel steht darüber hinaus bereits mit verschiedenen Lübecker Museen im Gespräch. Es wird künftig darum gehen, mit Fachkräften dieser Einrichtungen und den Kindern kontextuelle Kunst im Museum selbst zu gestalten. Die Impulse und Werke werden im Anschluss im vertrauten Umfeld des Atelier weiter verarbeitet.

St. Annen als Ort der Hilfe

In unmittelbarer Nähe des Logenhauses wird sich gleichfalls ein Projekt von GEKO verwirklichen. Die Künstlerin plant derzeit zusammen mit dem St. Annen-Museum eine Kunstarbeit mit den Geschwisterkindern im Innenhof des Museums. Soviel will die Therapeutin verraten. Die Steinfiguren des Künstlers Dietrich Jürgen Boy aus dem 18. Jahrhundert, sollen den Kindern im Museumsgarten Inspiration bieten, Gefühle und Wertvorstellungen individuell auszudrücken. Diese Originalfiguren standen ehemals auf der Lübecker Puppenbrücke. Freiheit, Friede, Eintracht oder auch Vorsicht symbolisieren Boys Figuren. Werte, die Freimaurer nur allzu gut kennen. Die Brüder der Loge zur Weltkugel dürfen sich daher umso mehr freuen, wenn Marie-Luis Henrichs-Jenkel mit der Lübeck Hilfe für krebskranke Kinder e.V. diese Themen kunsttherapeutisch aufgreift und damit Kindern in schwierigen emotionalen Lagen unterstützt. So nachhaltig, wie es die Stiftung im Namen aller Brüder der Loge zur Weltkugel tut. Wir freuen uns, bald mehr von diesem Projekt zu hören.