Am 23. Oktober gegen 20:30 Uhr war es im Lübecker Logenhaus in der St. Annen-Straße soweit, die anwesenden Freimaurer der Loge Zur Weltkugel wählten ihren neuen Meister vom Stuhl. Lennart Steen (61) wird in den nächsten drei Jahren die Geschicke der Loge leiten. „Ich freue mich auf diese herausfordernde Aufgabe“, kommentiert der in Lübeck geborene Privatier seine Wahl. „Vor allem freue ich mich aber darüber, dass wir es geschafft haben, unsere ökonomische Loge in diesen schwierigen Zeiten nun doch durchführen zu können.“
Unter strengen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln konnten sich im großen Festsaal des Logenhauses die Brüder der Freimaurerloge Zur Weltkugel zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung treffen. Denn auch die Loge Zur Weltkugel muss sich als eingetragener Verein jedes Jahr um die vorgeschriebenen vereinsrechtlichen Dinge kümmern. Diese Jahreshauptversammlung nennt sich im Fachjargon der Freimaurer „Ökonomische Loge“. So wurden Tagesordnungspunkte besprochen, Protokolle und Berichte verlesen, Beschlüsse verfasst und ein neuer Vereinsvorstand gewählt. Tätigkeiten, wie wir Sie auch vom Fußball- oder Musikverein um die Ecke kennen. Höhepunkt der diesjährigen ökonomischen Loge war die Wahl des Vorstandes. Dabei ist der „Meister vom Stuhl“ in einer Loge Vereinsvorsitzender, der „Erste zugeordnete Meister“ zweiter Vorsitzender, „Erster“ und „Zweiter Aufseher“ sind Beisitzer und der „Schatzmeister“ Kassenwart. Alle fünf Funktionen wurden in der diesjährigen Versammlung auf drei Jahre neu gewählt. Mit einem neuen und motivierten Vorstand startet der ehemalige Marineoffizier Lennart Steen nunmehr in das neue Logenjahr. Trotz der turbulenten und durchaus unsicheren Zeiten blicken die Lübecker Freimaurer optimistisch und zielstrebig in die Zukunft, auch wenn sie sich nunmehr wieder einschränken müssen, ihre Tempelarbeiten auf Grund der steigenden Corona-Infektionszahlen weiter aufschieben und ihre brüderlichen Gespräche ins Virtuelle verlagern.
Auf die Wahl folgt die offizielle und symbolische Amtsübernahme. Wann der „Hammerwechsel“ an den neuen Stuhlmeister stattfinden wird, hängt davon ab, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Auch hier heißt es, weiterhin Geduld zu üben und zu versuchen, einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.
„In allererste Linie steht die Gesundheit unserer Brüder im Vordergrund“, so der neue Meister vom Stuhl, „darauf müssen wir ohne Wenn und Aber Rücksicht nehmen. Dennoch werden wir mit dem neuen Vorstand so schnell wie möglich die Arbeit verantwortungsvoll aufnehmen.“